Kunstmesse Frankfurt
Mit viel Trara wollte Frankfurt/Main in den 1990er Jahren vom Image der nüchternen und kalten Bankenmetropole wegkommen und sich in eine weniger unwirtlich anmutende Kulturstadt wandeln. Der Schaumankai wurde zum „Museumsufer“ ausgerufen, und die Kunstmesse Art Frankfurt sollte sich gegenüber der Konkurrenz in Köln und Berlin behaupten, was ihr aber nie gelang, weshalb sie 2005 eingestellt wurde. Auch die Nachfolgeveranstaltung „fine art fair frankfurt“ erwies sich als Flop. Jetzt, im Jahr 2015, wagte ein neuer Veranstalter den dritten Anlauf mit der Kunstmesse Frankfurt. Mit nur 60 Teilnehmern war der Neuanfang noch relativ bescheiden, doch in spätestens drei Jahren will die Neu-Isenburger Kunstmedien GmbH 150 Galerien auf ihrem Hallenplan notieren können. Das wird auch nötig sein, um sich auf Dauer wirtschaftlich behaupten zu können. Die Frankfurter Messegesellschaft ist bei diesem Projekt nur noch Vermieter der Halle. Die neuen Messe-Macher müssen allerdings dasselbe Wettbewerbsproblem bewältigen, an dem ihre Vorgänger schon zu knabbern hatten: im Frühjahr reklamieren im deutschsprachigen Raum die Art Karlsruhe und die Art Cologne beachtliche Marktanteile für sich, im September lädt in Berlin die abc-art berlin contemporary zum Auftakt der Herbstsaison ein. Da alle drei Konkurrenzmessen nur Kunst des 20./21. Jh. bieten, setzen die Frankfurter auf ein Programmprofil mit einem Mix aus alter und aktueller Kunst. Ob das reicht, wird sich zeigen. www.kunstmessefrankfurt.de