Kunstmarkt: Rückgang im Hochpreisbereich
Das teuerste Werk, das 2016 versteigert wurde, war bei Christie’s in New York Claude Monets Bild „Meule“ für umgerechnet 76 Mill. Euro. Der Art Market Report diagnostizierte bereits nach der Maastrichter TEFAF-Messe im Frühjahr 2016, dass der Markt schrumpfe, vor allem im hochpreisigen Segment – ein Trend, der sich bis zum Jahrwesende fortsetzte, wie die Herbstauktionen bewiesen und der sich schon 2015 andeutete. Veränderungen auf dem Finanzmarkt (die wohl auch weiterhin wegen des bevorstehenden Brexits zu erwarten sind) und eine instabilere politische Weltlage sind Indizien für ein Stimmungsbarometer, das auf dem Kunstmarkt nach den Boom-Jahren nun ein etwas konservativeres Klima heraufziehen lässt. Die Niedrigzinspolitik der EZB ist für den Kunsthandel auch eher kontraproduktiv – viele Sammler behalten derzeit lieber ihre Sachwerte an Kunst oder Immobilien, da Wertpapiere durch den derzeitigen Niedrigzins keine auskömmliche Rendite mehr abwerfen. Dennoch können die Auktionshäuser Grisebach (Berlin) und Lempertz (Köln) für 2016 einen leichtem Anstieg bei ihren Jahresumsätzen um Vergleich zu 2015 melden. Im mittleren Preissegment erweist sich der Markt als nach wie vor stabil, d.h. im oberen fünfstelligen und im mittleren sechsstelligen Bereich.