Kunsthochschule Kassel: Antisemitismus-Vorwürfe wegen Abschlussarbeit
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Eine Prüfungsarbeit an der Kunsthochschule Kassel wird wegen Antisemitismus-Vorwürfen untersucht.Der Vorwurf richtet sich nicht gegen das Kunstwerk oder die Studentin direkt, sondern gegen einen Künstler, dessen Kunst Teil der Installation ist.
Hessens Wissenschaftsminister Timo Gremmels (SPD) werde die Angelegenheit „inhaltlich und rechtlich prüfen und aufarbeiten“ lassen, heißt es. Allerdings betonte das Ministerium klar, dass es sich bei der beanstandeten Ausstellung „nicht um eine hochschulöffentliche Ausstellung, schon gar nicht um eine öffentliche Ausstellung, sondern um eine interne Prüfungsleistung“ handele.
Eine Studentin der Basisklasse Bildende Kunst hatte für ihre Abschlussarbeit eine Akustik-Installation unter dem Titel „But there will be Resistance” entworfen, die zwei Skulpturen des externen Künstlers Mohammad Zakaria beinhaltet, der laut Berichten der tagesschau „wegen eines Bildes auf seinem Instagram-Account des Antisemitismus verdächtigt” wird. Laut der Jüdischen Allgemeinen „glorifiziere und ästhetisiere” dieser in seinem Werk „auch islamistische und antisemitische Gewalt.“
Scharfe Kritik übt das BgA-Bündnis gegen Antisemitismus Kassel: „Wir fordern von der Hochschulleitung endlich eine klare Haltung gegen die israelfeindlichen und antisemitischen Umtriebe an der Universität Kassel einzunehmen. Diese kann angesichts der geplanten Ausstellung von Terrorpropaganda an der Kunsthochschule nur heißen, der Ausstellung die Nutzung von Räumen zu untersagen und darüber hinaus ein Exmatrikulationsverfahren gegen die Verantwortliche der Ausstellung zu prüfen.“
Die Kunsthochschule wehrte sich gegen die Vorwürfe: „Die Ablehnung jeglicher Form von Antisemitismus stand… immer außer Frage und wurde unmissverständlich deutlich gemacht.“ Die Studentin habe „die Prüfungsleistung erbracht“. Da zur Aufgabenstellung auch die Entwicklung des kuratorischen Konzepte gehörte, habe die Studentin „Werke von zwei Gastkünstlern einbezogen.“
Der Vorfall soll laut Wissenschaftsministerium nun juristisch aufgearbeitet werden. Dafür habe die Hochschule Materialien zur Installation und dem Künstler der Polizei übergeben.
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