Kunsthochschule Burg Giebichenstein: Streit um Antisemitismus-Vorwürfe
Die Polizei von Halle/Saale ermittelt wegen einer tätlichen Auseinandersetzung während der Jahresausstellung an der dortigen Kunsthochschule Burg Giebichenstein, wie mdr berichtete. Es habe „zwei Vorfälle und Beschuldigungen von einem anonymen antifaschistischen Recherchekollektiv“ gegeben.
Laut Polizeibericht „sind gegen einen 26-Jährigen strafrechtliche Ermittlungen eingeleitet worden. Er wird demnach beschuldigt, einen 29-jährigen Besucher der Ausstellung körperlich angegriffen zu haben.“ Das „Bündnis gegen Antisemitismus Halle” hatte berichtet, „dass ein Mann mit sichtbarem Davidstern-Tattoo vom Sicherheitspersonal nach einem Streit über ein Palästinensertuch, einer Kufiya, niedergeschlagen worden sei. Ähnlich schildert es das „Junge Forum Halle”, das Teil der Deutsch-Israelischen Gesellschaft ist.“ Die Hochschulleitung wies in einer Gegendarstellung Antisemitismusvorwürfe zurück: einem Besucher der Jahresausstellung sei „eine Kufiya gewaltsam entrissen“ worden. „Zudem schlug der Angreifer die junge männliche Person mit einem Faustschlag ins Gesicht nieder.“ Die Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle verurteile jegliche Form von Antisemitismus auf das Schärfste, heißt es in der Stellungnahme weiter. Außerdem wies die Hochschule „die Verantwortung für Plakate zurück, die dort zu sehen waren und die das anonyme Recherchekollektiv „Antifaschistische Recherche in Ostdeutschland” (ARIO) als antisemitisch kritisiert hatte. Auf den Plakaten war etwa zu lesen, der Krieg in Nahost ´ist ein israelischer Krieg gegen die gesamte Region´“. ARIO begründet seine Kritik an diesen Plakaten mit den Worten, „den jüdischen Staat als Kindermörder darzustellen, sei ein häufiges Motiv antisemitischer Dämonisierung Israels“.
Dazu in Band 284 erschienen: