Kunsthaus Zürich: Finanzloch

10. Juni 2024 · Museen & Institutionen

„Dem Kunsthaus Zürich fehlen 4,5 Millionen Franken… Die Finanzen des Kunsthauses laufen aus dem Ruder“, meldete die NZZ-Neue Zürcher Zeitung. Die Kunsthaus-Direktorin Ann Demeester und Philipp Hildebrand, Präsident der Zürcher Kunstgesellschaft, weisen jegliche Verantwortung von sich: „Das ist lange vor unserer Zeit geschehen“.

Dennoch titelte „Inside Paradeplatz – Finanznews aus Zürich“: „Philipp Hildebrand fährt mit Kunsthaus Zürich in die Wand“. Eine Erhöhung der Eintrittspreise und eine Reduzierung der Besuchszeiten vermochten das Finanzloch nicht zu stopfen: „Damit ist die Zürcher Kunstgesellschaft pleite. Mehr als pleite. Sie müsste zum Konkursrichter. Doch das tut sie nicht“, bilanziert „Inside Paradeplatz“. Denn der Vorstand der Kunstgesellschaft behauptet, „die Verbindlichkeiten“ seien „durch die Aktiven gedeckt“ und hofft auf eine Erhöhung der städtischen Subventionen. Als Ursache für die Finanzmisere nennen Demeester und Hildebrand eine verfehlte Kalkulation ihrer Vorgänger beim Erweiterungsbau: „Mehr Raum, mehr Kunst und mehr Besucher heißt höhere Erträge. Aber auch höhere Kosten.“ Das sei „zu wenig bedacht worden“. Walter Kielholz, von 2002 bis 2021 Präsident der Zürcher Kunstgesellschaft und „die treibende Kraft hinter dem Erweiterungsbau“, will sich dazu nicht öffentlich äußern und wird in der NZZ lediglich mit den Worten zitiert, niemand sei getäuscht worden, denn man habe „die Kosten sorgfältig berechnet“. Der Zürcher Kommunikationsberater Klaus J. Stöhlker nennt laut „Inside Paradeplatz“ 4,5 Mill. Franken „für Zürcher Verhältnisse“ einen „lächerlichen Betrag“: Geld sei aus seiner Sicht daher nicht das Problem, sondern eher eine mangelhafte Kommunikation des Führungsduos mit der „Zürcher Gesellschaft“, die sich in Sachen Spendefreudigkeit derzeit zurückhaltender zeigt als früher.

Dazu in Band 149 erschienen:


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