Kunsthandel: DDR-Kunst im Aufwind

Unmittelbar nach der Wende 1989/90 und während des „Bilderstreits“ jener Jahre galt DDR-Kunst als „ideologisch kontaminiert“, sofern sie nicht aus oppositionellen Kreisen stammte. Doch nun meldete die „Frankfurter Rundschau“: „33 Jahre nach der Einheit“ gehen die Preise für DDR-Kunst „durch die Decke“.
Im Kunstauktionshaus Leipzig wurden bei der „wohl bislang größten Versteigerung von Ost-Kunst… nicht bloß moderate, sondern auch fünf- und sechsstellige Preise für die lange herabgesetzte Kunst“ taxiert. „Längst präsentieren die Museen der neuen Bundesländer wieder selbstbewusst ihre Sammlungen von Kunst aus dem untergegangenen Land“. Im Kölner Kunsthaus Lempertz wurden Bilder von Willi Sitte (1921-2013), einst Präsident des DDR-Künstlerverbandes, bereits 2013 zu Preisen zwischen 10.000 und 87.000 Euro versteigert. Noch 2001 hatte man hingegen in Nürnberg eine Ausstellung zu Sittes 80. Geburtstag verschoben, weil er wegen seiner Rolle als DDR-Kulturfunktionär als umstritten galt. 2006 erschien in Merseburg zu einer Ausstellung zum 85. Geburtstag dann auch Alt-Bundeskanzler Gerhard Schröder.
Dazu in Band 263 erschienen: