Kunsthalle Tempelhof: Neues Vergabeverfahren angekündigt
Der ehemalige Flughafen Berlin-Tempelhof wird von der landeseigenen Tempelhof GmbH bewirtschaftet. In den Hangars 2 und 3 hatte der Kurator Walter Smerling mit seiner Bonner Stiftung für Kunst und Kultur eine private Kunsthalle Berlin etablieren wollen – sehr zum Unmut der lokalen Kunstszene, denen stattdessen eine „Halle für alle“ vorschwebte. Allein schon die Bezeichnung „Kunsthalle Berlin“ empfanden Smerlings Gegner als „dreiste Anmaßung“; denn der Name suggeriere, es würde sich um eine öffentliche Institution handeln, was aber nicht der Fall sei „.Die Empörung wuchs, weil Smerlings Ausstellungsprogramm keineswegs der von Ateliernot, beschränkten Ausstellungs-Chancen und prekären Einkommen geplagten Kreativszene diente, sondern seiner von einer gut geölten PR-Maschinerie beworbenen Event-Kunst-Schau“, reportierte die „Berliner Zeitung“. Unlängst titelte das Blatt: „Berlin setzt Smerling vor die Tür“. Der rot-rot-grüne Berliner Senat habe nun angefangen sich ernsthaft mit der Zukunft des Geländes zu beschäftigen, weil der öffentliche Druck zu groß geworden sei. „Nun heißt es, eine erneute Vergabe an den Bonner Privatverein sei endgültig vom Tisch. Ab 2023 werde es ein klar geregeltes, transparentes Vergabeverfahren für die Hallen geben.“ Die Flughafengebäude sind allerdings marode, es sei daher seitens des Landes Berlin „finanzielle Großmut“ nötig, um „seiner Kunstszene diesen sanierungsbedürftigen Sehnsuchtsort zu überlassen“.
Dazu in Band 251 erschienen: