Kunst in den Alpen – Sommer.Frische.Kunst in Bad Gastein
Sommer in den österreichischen Alpen – einen Monat lang bedeutet das jetzt nicht nur Wandern, sondern auch Kunst. Oder beides. Denn in dem kleinen, einstmals so mondänen und jetzt so morbiden Kurort Bad Gastein findet bis zum 22.7. das Kunstfestival „Sommer.Frische.Kunst“ statt.
Vor dreizehn Jahren von der Hamburger Sammlerin Andrea von Goetz initiiert, lädt das Festival jedes Jahr Kunstfreunde an diesen außergewöhnlichen Ort ein. Bad Gastein ist berühmt für Heilquellen, aber Ende des 20. Jahrhunderts begannen die Grand Hotels zu verfallen. Jetzt erblüht der kleine Ort mit nur knapp 4000 Einwohnern langsam wieder. Aber noch kann das Festival leerstehende Räume zwischennutzen und einen Monat lang entlang der Kaiser Wilhelm Promenade in vier Geschäftslokalen temporäre Ausstellungen zeigen, darunter die wilden Kreationen der Gruppe Pegasus Product. Noch bis zum 22.9. findet in den Räumen des historischen Kraftwerks gleich neben dem tosenden Wasserfall mitten im Ort die Boutique-Kunstmesse art:bad:gastein statt. Zehn Galerien zeigen hier zeitgenössische Kunst, darunter großartige Zeichnungen der Medienkunst-Pionierin Ulrike Rosenbach der Galerie Gisela Clement aus Bonn. Anschließend zu open studios von acht Gastkünstler:innen verwandelt, wird das Kraftwerk vom 14.8. bis zum 2.9. zum Ausstellungshaus. Dieses Jahr entstand auch erstmals eine „Kunstwanderkarte“, gezeichnet von Sebastian Meschenmoser: Der Pfad führt uns von Thomas Kiesewetters Skulptur neben dem Wasserfall bis zu Kazunori Kuras bootsähnlichen Werken auf 1590 Meter Seehöhe im benachbarten Sportgastein. Nach einer kurzen Wanderung gelangt man hier mitten in dem faszinierenden hochalpinen Tal zu Olaf Holzapfels monumentaler Skulptur „Harfen“. Inspiriert von den zum Heutrocknen gebauten Heuharfen leuchtet Holzapfels Werk weithin und ist eine der überraschendsten Begegnungen, die die Sommer Frische Kunst in den Alpen uns schenkt. (SBV)
