Kunst im Regierungsbunker
In den Zeiten der Bonner Republik gab es einige Kilometer von der Bundesstadt entfernt einen geheimen Regierungsbunker unterhalb eines Weinbergs an der Ahr – die Stollen waren so tief in die Erde gegraben, dass die Bundesregierung dort auch einen Atomangriff hätte überstehen können. Fast 40 Jahre lang blieb dieser Atombunker vor der Außenwelt verborgen – unter strengster Geheimhaltung spielten Mitglieder eines Krisenstabs hier sogar zwölf Mal manöverhaft das Szenario eines Dritten Weltkriegs durch. Mit der deutschen Wiedervereinigung wurde der Bunker überflüssig; von dem einstmals 17 km langen Stollen ist heute nur noch ein 203 langes Teilstück erhalten. Hier dürfen nun die beiden Künstler Thomas Baumgärtel und Harald Klemm vom 5. März bis zum 1. Mai 2016 ausstellen. Beide setzen sich in Einzelwerken und Gemeinschaftsarbeiten seit Jahren mit der jüngeren deutschen Geschichte, speziell mit der deutschen Teilung von 1945 bis 1990 auseinander.