Kunst-Gottesdienst

2. November 2015 · Museen & Institutionen

Als die ersten Christen in den römischen Katakomben Gottesdienste in temporär hergerichteten Gewölben abhielten, gab es dort noch keine Kunstwerke und kein kunstvoll verziertes liturgisches Gerät – das wäre in der Zeit der Christenverfolgung zu gefährlich gewesen. Erst mit dem Konzil von Nicäa 325 n. Chr. der Anerkennung des Christentums als römische Staatsreligion durch Kaiser Theodosius I. im Jahr 380 n. Chr. entstanden die ersten Kruzifixe, und später malte in den altchristlichen Basiliken zunächst nur das westliche Entrée aus, in dem sich die noch Ungetauften aufhielten. Doch seit dem Mittelalter bilden Kunst und Kirche eine komplexe Einheit, der auch im 16. Jh. der Bildersturm in den calvinistischen Gebieten nichts anhaben konnte. Der KunstGottedienst der für den 8. Nov. 2015 im neuen Calder-Saal des Sprengel Museums Hannover für 11.15 Uhr angekündigt ist, steht also in einer langen kunst- und religionsgeschichtlichen Tradition. Die Veranstaltung „stellt ein Kunstwerk aus der Sammlung des Museums in den Mittelpunkt eines lebendigen Dialogs von Kunst und Kirche“, und zwar Christoph Kellers Arbeit „Expedition Bus and Shaman Travel“ von 2002. „Die Arbeit besteht aus einem verspiegelten und begehbaren VW-Bus. Eine Doppelprojektion auf der Windschutzscheibe des Fahrzeuges zeigt Ausschnitte von ethnografischen Dokumentarfilmen über Schamanen aus verschiedenen Kulturen.“ Den Gottesdienst zelebriert Hans Werner Dannowski, ehemaliger Stadtsuperintendenten Hannover, begleitet von Margit Kern auf dem Akkordeon. www.sprengel-museum.de


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