Kunst für Schweine
„Ich mache jetzt auch Kunst für Schweine“, teilte der Bochumer Künstler Matthias Schamp mit, nachdem er „im Schweinestall und bei der Suhle auf dem Birkenhof in Wilnsdorf-Wilgersdorf Kunstwerke für die Schweine installiert“ hatte. Die Werke bestehen aus sogenannten „Schubberstücken“, die Schamp schon seit 20216 im Kunstbetrieb anbietet. Sie ähneln den Massagebürsten, die man z.B. über den Rücken reibt. Die Ausstellung dauert solange, „bis die Kunstwerke durchgeschubbert sind“. Als Ergebnis seiner zoologischen Betrachtungen berichtet der Künstler, einige Schweine seinen bei der Aktion „mit Eifer dabei“ gewesen, andere hingegen hätten „ostentativ Desinteresse“ gezeigt, „indem sie beispielsweise den Kopf in das Stroh steckten“. In der Formgebung seiner Schubberstücke hielt sich Matthias Schamp auch an kunsthistorische Vorgaben: „So thematisiert z.B. das ‘Kleine Schubberstücke für Ferkel’ den Übergang von der Gotik zur Renaissance. Spitzbogige ‘gotische’ Bürsten treffen auf Dürers betende Hände. Andere Schubberstücke greifen das Motiv des Blumenstilllebens – ergänzt um Spülbürstenköpfe – auf. Das ‘Schuh-Schubberstück’ steht in der Traditionslinie des Nouveau Réalisme und versteht sich u. a. auch als Verbeugung vor dem Werk von Arman…“ https://www.youtube.com/watch?v=Q2rC7DCQgd8
