Kunst Basis Ebertplatz
Der Ebertplatz am Rande der Kölner Innenstadt war einst ein platzgestalterisches Juwel mit Springbrunnen und kunstvoll verschnörkelten Geländern – der Wiener Ringstraßenbarock war architektonisches Vorbild für die Anlage der Kölner Ringe und ihrer Plätze in den Jahrren nach 1890. Als in den 1970er Jahren die U-Bahn angelegt wurde, verwandelten die Stadtplaner diesen Ebertplatz in eine triste Betonorgie. Eine unterirdische Fußgängerpassage gilt als eine der schlimmsten Bausünden in der Nachkriegszeit; sie ist ständig verdreckt, duster und von dubiosen herumlungernen Gestalten bevölkert. Nach jahrelangem kommunalpolitischem Gezerre entschlossen sich die Politiker nunmehr, diesen Platz wieder zuzuschütten und neu zu gestalten. Eine Tiefgarage dort würde sich nicht rechnen. Anlässlich der angekündigen städtebaulichen Neuordnung findet dort vom 14. bis zum 22. Juli 2017 ein Festival Kunst Basis Ebertplatz statt. Die Künstler Christian Hasucha, Tim Cierpiszewski und Stefanie Klingemann inszenieren dort temporäre Installationen im öffentlichen Raum; Aktivitäten lokaler Kunstinitiativen ergänzen das Programm. “Ausserdem gibt es eine Kooperation mit Grischa Göddertz zu der Wasserkinetischen Plastik von 1977, die sein Vater, der Künstler Wolfgang Göddertz, zum Bau des Ebertplatzes installierte. Während des Festivals finden Talks, ein Screening sowie zu den angegebenen Öffnungszeiten jeweils eine Führung pro Tag statt. Die anlässlich des Festivals erscheinende Publikation ist vor Ort in den Kunsträumen erhältlich.”