Kulturhauptstadt Europas

18. Januar 2016 · Kulturpolitik

In Regionen, die vom post-industriellen Strukturwandel besonders betroffen sind, ruft die Europäische Union jedes Jahr zwei Kommunen zur Kulturhauptstadt Europas auf. Investitionen in die kulturelle Infrastruktur sollen diese Städte wirtschaftlich stärken durch Erschließung neuer Gewerbemöglichkeiten in den Bereichen Dienstleistung, Tourismus, Kulturbetrieb. Für jede Kulturhaupstadt sind aus dem EU-Fonds „Kreatives Europa“ 1,2 Mill. Euro reserviert. Investitionen werden nicht bezuschusst. In diesem Jahr sind die schlesische Stadt Wroclaw (ehemals Breslau) und die baskische Hafenmetropole San Sebastian. In Wroclaw wird im Rahmen des Hauotstast-Festivals das Kunstprojekt „Mosti“ (Brücken) mit einer künstlerischen Inszenierung der 26 Brücken in der Stadt wiederholt. Im April 2016 wird das Museum Pan Tadeusz eröffnet; es ist einem Gedicht des polnischen Nationaldichters Adam Mickiewicz gewidmet. Die Vergabe der Europäischen Filmpreise beschließt im Dezember 2016 das Europäische Kulturjahr in Wroclaw in einer Zeit, in der die nationalkonservative Regierung Polens mit ihrer umstrittenen Verfassungs- und Medienreform eine politische Kraftprobe mit der EU riskiert. – Während im Baskenland Bilbao sich als Industriemetropole entwickelte, war Sand Sebastian früher ein mondäner Badeort, litt aber in der Zeit des ETA-Terrorismus wie keine andere baskische Stadt unter den Mordanschlägen, bis die ETA 2011 ihren bewaffneten Kampf einstellte. „Das friedliche Zusammenleben aller Menschen ist das Generalmotto von San Sebastián 2016. In anderen Städten wäre das nur eine gefällige Floskel, hier aber ist es die Überwindung eines Traumas, hier ist es ein Lebenstraum“, schreibt die FAZ“. Deswegen legte man besonderen Wer auf eine hohe Bürgerbeteiligung bei der Gestaltung des Festival-Programms. 50 Mill. Euro umfasst der Festival-Etat, der vollständig in die Programmpunkte und nicht in die Infrastruktur fließt.


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