Künstlergenossenschaft
25 Berliner Künstler und Kunstfreunde haben die Genossenschaft AHGB eG i.G. – Atelierhaus-Genossenschaft Berlin gegründet. Damit wollen sie langfristig Räume für Ateliers, Ausstellungen und Werkstätten sichern und zu diesem Zweck eine Immobilie erwerben. Die Initiative dazu ging vom Kunstverein Tiergarten in Berlin-Moabit aus, der im Bezirk Mitte die kommunale Galerie Nord betreibt. Sicherlich ist dieses Vorhaben auch als ein Reflex auf die zunehmende Gentrifizierung in Berlin zu werten, durch die preiswerte Räume wegsaniert werden. Paradebeispiel hierfür ist der Stadtteil Kreuzberg, vor der Wende 1989/90 ein teilweise heruntergekommenes und daher billiges Viertel. Die heute dort noch ansässige Kunst- und Kreativszene ist den Immobilienmaklern wegen des Flairs (noch) willkommen, wird aber irgendwann verdrängt werden: denn wer dort Altbauten aufkauft, kann seine Ertragserwartungen nur durch eine Luxusmodernisierung und eine Anhebung der Mieten realisieren, die für die alteingesessene Bevölkerung unbezahlbar wird. Deswegen ist die neu gegründete Künstlergenossenschaft ein Modell, sich mit eigenen Räumen eine „gesicherte Zukunft“ zu schaffen und „nachhaltig“ diese Räume auch für künftige Künstlergenerationen in der Hauptstadt zu sichern. Bisher hat die Initiative noch kein geeignetes Gebäude gefunden, das etwa 2.000 qm Nutzfläche bietet. www.kunstverein-tiergarten.de