Kritische Poster-Aktion zur Documenta
Schon immer wurde die Kasseler documenta aus der lokalen wie internationalen Kunstszene von kritischen Aktionen begleitet. Auch die Künstlerin Siglinde Kallnbach führte 1992 eine Protestaktion gegen eine sexistische Bemerkung des damaligen künstlerischen Leiters Jan Hoet durch und 2012 die Performance „Tolerance“, als die Evangelische Kirche in Kassel nach Intervention der damaligen documenta-Leitung eine Ausstellung von Gregor Schneider absagte und die d 13-Kuratorin am liebsten auch eine Skulptur von Stefan Balkenhol auf einem Kirchturm verhindert hätte. Jetzt führt Siglinde Kallnbach im öffentlichen Raum der Stadt eine Aktion „d15 – the art of funding, the art of publicity, the art of fake” durch – ein Poster mit entsprechendem Text und einer stilisierten Darstellung des Museum Fridericianum wird an verschiedenen Plätzen präsentiert. Die Künstlerin begann ihre Aktion schon vor dem Skandal um das Banner von Taring Pardi, und sie verspürte auch schon sehr früh ein Unbehagen darüber, wie die d 15-Leitung mit den Antisemitismus-Vorwürfen umgegangen ist und dass dies womöglich ein Ende der documenta einleiten könnte, wie es jetzt in manchen Medien diskutiert wird.
Dazu in Band 130 erschienen: