Krefeld: Beuys und Duchamp
In der Ausstellung „Beuys & Duchamp. Künstler der Zukunft“ (bis 16. Januar 2022) stellt das Kaiser Wilhelm-Museum zwei der wichtigsten Künstler des 20. Jh. gegenüber. Künstler der Zukunft waren sie tatsächlich, denn Duchamps Faible für eine Alltagsästhetik wirkt in der Objektkunst und Installationskunst bis heute nach, ebenso wie der Beuys’sche „Erweiterte Kunstbegriff“ in der heutigen aktivistischen und gesellschaftspolitisch orientierten Kunst. Auch wenn Joseph Beuys (1921-1986) einmal behauptet hatte, das Schweigen von Marcel Duchamp (1887-1968) werde überbewertet (als dieser sich aus dem Kunstbetrieb konsequent zurück zog und nur noch Schach spielen wollte), so hatte Beuys doch keinen anderen Kollegen häufiger erwähnt als eben den Erfinder des dadaistischen „ready mades“. Für die Museumsdirektorin Katia Baudin sind beide mit den Krefelder Museen eng verbunden: „Die erste Einzelausstellung Marcel Duchamps in einem deutschen Museum fand 1965 in Haus Lange statt. Und die herausragende Werkgruppe von Beuys im Kaiser Wilhelm Museum ist eines der wenigen Raumensembles, das so erhalten ist, wie der Künstler es zu Lebzeiten eingerichtet hat“. Ausgehend von den Beuys-Räumen im 2. OG des Gebäudes „entfaltet die Ausstellung mit rund 150 internationalen Leihgaben den Kosmos dieser beiden wegweisenden Künstler für sich und in ihrem spannungsreichen Verhältnis zueinander“. https://kunstmuseenkrefeld.de/de
Dazu in Band 275 erschienen: