Koelnmesse steigt bei art berlin aus
Eine strategische Partnerschaft wollte die koelnmesse mit der „art berlin“ eingehen: „In der globalisierten Kunstwelt erhoffen sich art berlin-Chefin Maike Cruse und Art-Cologne-Direktor Daniel Hug durch die Kooperation der Galeriestandorte Köln und Berlin einige Synergien im Bereich der modernen und zeitgenössischen Kunst“, hatte das Onlinemagazin „KULTURA-EXTRA“ 2017 berichtet. Doch nun zieht die koelnmesse die Reißleine und steigt bei der „art berlin“ wieder aus: Koelnmesse-Geschäftsführer Gerald Boese kritisiert „die aktuellen Rahmenbedingungen in Berlin, die insbesondere Planungssicherheit vermissen lassen“. So sei es unsicher, ob der Flughafen Tempelhof ab 2020 als Veranstaltungsort noch zur Verfügung stünde, und schließlich sei auch „das finanzielle Ergebnis der bisherigen Veranstaltungen für die Koelnmesse nicht befriedigend gewesen“. Boese erklärte, seine Messegesellschaft wolle sich jetzt auf den Standort Köln konzentrieren. Dort werden im Frühjahr die Art Cologne und im Herbst die Cologne Fine Art & Design ausgerichtet. In der Berliner Kunstszene wird schon seit längerem geklagt, das Land Berlin, speziell die Senatsverwaltung für Wirtschaft, förderten den Messestandort Berlin nur unzureichend. Der Landesverband Galerien hatte er erst vor kurzem gefordert, das ehemalige Flughafen-Areal Tempelhof den Ausrichtern von Kunstmessen „kostengünstig“ zu überlassen. In den Medien wird nun darüber orakelt, der Ausstieg der Kölner könnte das endgültige Aus für die ökonomisch kränkelnde art berlin bedeuten, allenfalls könnte die bisherige Nebenmesse „Positions Berlin“ von der jüngsten Entwicklung profitieren. Mit der Ausrichtung einer Kunstmesse auf einem Flughafen hatten indes die Kölner Messemacher auch früher schon kein Glück: auf „bizarrem Terrain”, so seinerzeit die „FAZ“, richteten sie 2007 auf dem Flughafen von Palma de Mallorca eine Filialmesse zur Art Cologne aus, die aber 2008 schon wieder eingestellt wurde. https://www.koelnmesse.de
Dazu in Band 169 erschienen: