Kölner Liste und Far off
Zwei Nebenmessen begleiteten die diesjährige Art Cologne: die Kölner Liste bespielte die ehemaligen Postfuhrhallen am Gladbacher Wall, wo einst die Art.Fair stattfand, und die Far Off lockte die Besucher ins Szeneviertel Ehrenfeld und dort in das düstere Fabrikambiente einer ehemaligen Aufzugsfabrik. Der kommerziellen Glätte und Beliebigkeit einer Edelmesse wollten beide Veranstaltungen als Kontrastmessen ausweichern: bei der Kölner Liste füllten fast die Hälfte der Hallen Künstlerkojen aus, den Rest bis auf zwei kleinere Bereiche für Urban Art und Fotografie nahmen Galerien ein. Das Künstlerprogramm hatte Peter Funken kuratiert. Minutiöse Zeichnungen von Petra Paffenholz, die plakativ-bunte Malerei von René von Boch aka Jack Vogelheide, Malerei mit leicht expressivem Touch von Ekaterina Hildmann und Glasarbeiten von Anne Beikircher deckten stilistisch ein breites Feld ab – hier geht es eben nicht um das Namedropping einer Markenartikelkunst, sondern in erster Linie um künstlerische Positionen abseits des Mainstream. Auch die Durchmischung von Künstlern aus verschiedenen Generationen machte den Messerundgang über die Kölner Liste angenehm. Bei der Far Off hatte Kuratorin Maria Wildeis ebenfalls den Auftritt junger Künstler mit bereits etablierteren Kollegen wie Ulrike Zilly oder Volker Hildebrandt kombiniert. Drei Schritte weiter bot Tobias Sternberg beim Berliner HilbertRaum einen Stuhl mit Beil zur Selbstverteidigung und ein Objektarrangement aus Hausfrauenutensilien als „Mothers little helper“ an: alles in allem eine frische, unkonventionelle und kurzweilige Off-Kunstmesse.