Köln: Steuerzahler-Bund kritisiert Opernsanierung und Museumsprojekt
Pleiten, Pech und Pannen: Zu den unrühmlichen öffentlichen Bauprojekten, die sich drastisch verteuern und verzögern, gehört als besonders markantes Beispiel die Sanierung der Kölner Oper. Der Bau des Architekten Wilhelm Riphahn aus dem Jahre 1957 wird seit 2012 saniert und umgebaut. Doch im August 2015 wurde eine Firma für Strom- und Klimatechnik insolvent; an eine Wiedereröffnung im November 2015 wie ursprünglich vorgesehen war nicht mehr zu denken. 2017/18 stellte sich heraus, dass die bereits eingebaute Haustechnik neu geplant und neu installiert werden musste. Pleite ging dann im März 2021 auch die Greensill Bank, bei der die Bühnen der Stadt Köln 15 Mill. Euro angelegt hatten, um Negativzinsen zu vermeiden. Nicht zuletzt wegen dieser Bankpleite erhöhten die Bühnen ihre „Kostenprognose“ nun von 644 auf 652 Mill. Euro. „Nicht zu vergessen die Finanzierungskosten von geschätzt 260 Millionen Euro. Also kratzt das Projekt an der Milliarden-Grenze“, rechnete der Kölner „Express“ vor. Coronabedingte Lieferkettenprobleme bei der Beschaffung von Rohstoffen und Baumaterialien verschärften die Situation noch mehr. Der „Bund der Steuerzahler“ warnt daher: „Die Kölner Sanierung ist ein teures Mahnmal, das bei allen folgenden Bauprojekten in Köln und ganz Deutschland daran erinnert: Erst die Substanz prüfen, dann das gesamte Projekt durchplanen und erst dann mit der Sanierung beginnen. Alles andere wird eine Wundertüte, die für den Steuerzahler teuer wird“. Wenn alles gut geht, findet die Schlüsselübergabe 2024 statt. Kritik übt der Steuerzahlerbund auch am Bau des Jüdischen Museums Köln, dessen Eröffnung sich desgleichen von 2019 auf 2024 verzögert und dessen Baukosten mit mittlerweile 95 Mill. Euro doppelt so hoch sind wie ursprünglich veranschlagt.