Köln: Kunstwettbewerb zum christlich-jüdischen Verständnis
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Antisemitische Darstellungen aus dem Mittelalter an Fassaden oder am Chorgestühl christlicher Kirchen stehen schon seit längerem in der Kritik, auch am Kölner Dom. Das Kölner Domkapitel will der „erschreckenden Judenfeindschaft“ in diesen Darstellungen nun bis Herbst 2024 ein „neues Kunstwerk für den Dom“ entgegen setzen.
Bewusst setze das Domkapitel den „noch zu findenden Künstlerinnen und Künstlern keine grundsätzlichen Grenzen“, wenn es um die räumlichen Gegebenheiten, die Ausmaße und die Materialität des zu schaffenden Werkes gehe, merkt dazu Weihbischof Rolf Steinhäuser an, Domkapitular und Bischofsvikar für Ökumene und interreligiösen Dialog im Erzbistum Köln: „Und natürlich gilt es, das Werk mit dem Denkmalschutz und dem Status des Doms als Weltkulturerbestätte in Einklang zu bringen“. Abraham Lehrer, Vorstandsmitglied der Synagogen-Gemeinde Köln und Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, begrüßt das Projekt: „Das Kunstwerk zeigt auch die Notwendigkeit auf, sich heute kritisch mit der Geschichte und den Folgen des christlichen Antijudaismus auseinanderzusetzen“. Der Findungsprozess wird als „Einladungswettbewerb“ durchgeführt: „Zunächst sind wir auf acht Vorschlagende zugegangen mit dem Anliegen, ihrerseits je zwei Kunstschaffende zu benennen“, erläutert Dr. Stefan Kraus, Leiter des Kölner Kolumba Kunstmuseums. In der „Dialogphase“ werden dann max. 16 Kunstschaffende einjuriert, in der anschließenden „Vertiefungsphase“ vier „zur weiteren Ausarbeitung“ ausgewählt. Wer dann den 1.Preis erhält, wird dem Domkapitel zur Umsetzung der Arbeit empfohlen.
Dazu in Band 273 erschienen: