Köln: Domkapitel steigt aus Museumsprojekt aus
2014 hatten der damalige Kölner OB Jürgen Roters (SPD) und andere Kräfte in der Kölner Kommunalpolitik die Idee, in der unmittelbaren Nachbarschaft des Domes eine „Historische Mitte“ aufzuwerten: neben dem Römisch-Germanischen Museum sollte das alte Kurienhaus einem Neubau für das Kölnische Stadtmuseum und einem Bürohaus für die Hohe Domkirche weichen.
Die Kosten wollten sich Stadt und Kirche im Verhältnis 80:20 teilen. Zehn Jahre lang tat sich allerdings nichts. Als jetzt die veranschlagten Baukosten auf insgesamt 207 Mill. Euro gestiegen waren, zog Domprobst Guido Assmann die Reißleine: „veränderte wirtschaftliche Rahmenbedingungen“ führten für ihn dazu, das „geplante Neubauprojekt nicht fortführen zu können“. Mit dem Ausstieg der Hohen Domkirche ist das Gesamtprojekt „Historische Mitte“ nunmehr gefährdet. Als Interimslösung nimmt das Kölnische Stadtmuseum im März 2024 seinen Betrieb in einem ehemaligen Kaufhaus auf, und manche befürchten, dass – wie so oft in Köln bei kulturellen Bauvorhaben – dieses Provisorium zu einer Dauerlösung wird.