Köln: Die Zukunft der Kunst- und Museumsbibliothek ist erneut in Gefahr
Die Kölner Kunst- und Museumsbibliothek ist mit über 550.000 Bänden, über 9.000 Zeitschriftentiteln zur bildenden Kunst und Dossiers zu über 100.000 bildenden Künstler*innen und Institutionen/Firmen eine der weltweit größten öffentlichen Bibliotheken zur modernen Kunst und Fotografie. Ihr Hauptgebäude am Kattenbug muss sie im Juni 2025 wegen Sanierungsarbeiten verlassen. Wohin die KMB dann umziehen kann ist derzeit nicht geklärt.
Zuletzt wurde eine Unterbringung in der ehemaligen Kaufhof-Zentrale geprüft, die aber nicht konkret wurde. Der Förderverein der Kölner Kunst- und Museumsbibliothek fürchtet um die Existenz des Hauses, wie der Kölner Stadtanzeiger berichtet. „Der Kulturdezernent schweigt nachdem er Anfang September 2024 zugesichert hatte, dass sich alles zum Guten wenden werde“, heißt es hier seitens des Vorstands. Kulturdezernent Stefan Charles nennt die Angst des Fördervereins im KSTA jedoch unbegründet. Die Verwaltung prüfe bereits seit einigen Monaten intensiv verschiedene Standort-Optionen für die KMB. Die heute herrschende Unklarheit ist auch die Folge des vor zehn Jahren getroffenen Ratsbeschlusses, die KBM nicht in den Neubau des Historischen Archivs am Eifelwall zu integrieren, um die Baukosten zu verringern. Seither haben sich die Umstände der Bibliothek nicht verbessert. Die meisten Bestände müssen aus dem Depot angefragt werden und in die Lesesäle, wie etwa den im Museum Ludwig, geliefert werden, während der Austausch von Büchern und Materialien noch per Handwagen erfolgt. Wie der KSTA bemerkt, stehen diese Bedingungen in „krassem Widerspruch zur Bedeutung der Bibliothek, die mehr Fachliteratur zur Verfügung stellt als das Museum of Modern Art in New York oder die Tate Modern in London”. Tatsächlich lagert die Kunst- und Museumsbibliothek Tausende Medien zur modernen und zeitgenössischen Kunst, einige davon sind innerhalb Deutschlands ausschließlich in der KMB verfügbar. Am Dienstag, den 5. November um 15:30 tagt der Ausschusses Kunst und Kultur öffentlich im Rathaus, Theodor-Heuss-Saal, Raum A119 zu dem Thema.