Ketterer Kunst: "Digitaler Boom"
Mit einem Startpreis von 5.150 Euro wurde bei einer Online-Auktion von Ketterer Kunst (München) eine Farblithografie des Expressionisten Otto Mueller aufgerufen; der Hammerschlag erfolgte bei 13.580 Euro. Ein ähnliches Ergebnis erzielte eine Arbeit auf Malkarton von Emil Schumacher, die bei einem Schätzpreis von 7.720 Euro den dreifachen Wert erzielte, nämlich 22.500 Euro: zwei Beispiele für den aktuellen „digitalen Boom“ aufgrund der coronabedingten Verlagerung von Versteigerungen aus dem Auktionssaal ins Internet. „Rund 500.000 Euro Gesamterlös bei unseren Online Only-Auktionen allein im Mai zeigen wie wichtig die digitale Auktionsplattform inzwischen ist“, erklärt der Inhaber Robert Ketterer dazu. Dass manche Interessenten bei hochpreisigen Angeboten an ihrem Laptop erst einmal zögern würden, bis sie sich vor Ort das Original angeschaut haben, lässt sich demnach nicht beobachten. „Es ist nur noch eine Frage der Zeit, wann wir die 100.000 Euro-Marke überspringen“, prognostiziert der Auktionator. Auch wenn die Politiker eine Aufhebung der Reisebeschränkungen für fast alle EU-Länder ab Mitte Juni 2020 angekündigt haben, so werden dennoch der Museumsbetrieb mit seinen Ausstellungsformaten und der Kunsthandel mit seinen Kommunikationsformen sich für die Zukunft auf neue mediale Strategien der Vermittlung einstellen müssen. Für Galerien und Auktionshäuser nehmen Online-Auftritte an Bedeutung zu, denn diese sind vor allem auch kostengünstiger als die Teilnahme an einer physischen Kunstmesse und das Versenden eines dickleibigen gedruckten Auktionskatalogs. http://www.kettererkunst.de