Katharina Sieverding feiert 80. Geburtstag
Am 16. November 1941 in Prag geboren studierte Sieverding zunächst an der Hochschule für Bildende Künste Hamburg und arbeitete parallel als Assistentin von Fritz Kortner am Deutschen Schauspielhaus. Nach dem Wechsel zur Kunstakademie Düsseldorf 1964, studierte sie zunächst in der Bühnenbildklasse von Teo Otto, bevor sie zu Joseph Beuys wechselte, bei dem sie ihr Studium im Jahr 1972 abschloss. Sieverding zählt zu den wichtigsten deutschen Künstlerinnen; sie wurde als Teil der feministischen Kunstszene vereinnahmt, nahm hier jedoch durch ein stets distanziert bleibendes Verhältnis zur Selbstinszenierung und das Betonen der medialen Konstruktion der künstlerischen Imago eine Sonderstellung ein. Katharina Sieverding stellt grundsätzliche Fragen zur Kunst; zu den Bedingungen ihrer Produktion und Rezeption, die immer wieder auf den erweiterten Kunstbegriff ihres Lehrers Joseph Beuys verweisen. Welche Rolle spielt der Kopf, und welche das eigene Gesicht? In Sieverdings Werk fließt alles zusammen: das Archiv und das kollektive Gedächtnis, das Persönliche und das Politische, die Provokation und die Analyse.
Dazu in Band 278 erschienen: