Kassels OB: Bekenntnis zur documenta
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Sinnigerweise trug das jüngste documenta Symposium den Titel “Die documenta fifteen als Zäsur? Kunst, Politik, Öffentlichkeit”, denn die jüngsten Ereignisse (neue Antisemitismus-Vorwürfe, Rücktritt der Findungskommission) stellen tatsächlich eine Zäsur dar. Hessens Kunstministerin Angela Dorn (Grüne) warnte auf der Eröffnungsveranstaltung des Symposiums vor einem “wachsenden intellektuellen Antisemitismus”.
Kassels OB Sven Schoeller beeilte sich derweil zu versichern, dass – bei aller Notwendigkeit zur Aufarbeitung der jüngsten Geschehnisse und einer Neuausrichtung – die Zukunft der Veranstaltung nicht in Frage stünde. Demonstrativ wirbt die Stadt Kassel auf ihrer Website für sich weiterhin als “documenta-Stadt”. Der OB erteilte der Ansicht von vier zurück getretenen Mitgliedern der Findungskommission eine klare Absage, eine documenta auszurichten sei in Deutschland momentan nicht möglich. Die Stadt Kassel wies schon früher Begehrlichkeiten zurück, die documenta woanders anzusiedeln und ließ sich deswegen den Namen sogar markenrechtlich patentieren. OB Sven Schoeller: “Die documenta löst die Probleme der Welt nicht, sie zeigt sie nur auf. Weder die Welt, noch die documenta steht vor dem Untergang.” Auch documenta-Geschäftsführer Andreas Hoffmann bekannte sich klar zum Standort Kassel: Es habe nie zur Debatte gestanden, dass die documenta hier nicht mehr stattfinden werde.
Dazu in Band 285 erschienen: