Jüdisches Museum: Ringvorlesung
Eine dialogische Ringvorlesung im Rahmen des Jüdisch-Islamischen Forums behandelt “Ethische Fragen in Judentum und Islam”. “Die Reihe widmet sich in sechs Vorlesungen ethisch brisanten Themen aus Gesellschaft, Politik, Medizin und Wirtschaft und beleuchtet sie aus jüdischer und islamischer Perspektive. Dabei geht sie der Frage nach, ob es eine gemeinsame Richtschnur für jüdische und islamische ethische Positionen gibt und inwieweit sich die Vielfalt der Überzeugungen in einen gemeinsamen, normativen Rahmen einer modernen Gesellschaft integrieren lässt. Zu jeder Vorlesung sind zwei Wissenschaftler eingeladen, die die jeweiligen Positionen vorstellen und miteinander in einen Dialog treten.” Die nächste Veranstaltung am 8. Dezember 2016 steht unter der Fragestellung: »Wirtschaftsethik: Ist Kapitalismus koscher/halal?« Gewinn und Geld werden oft negativ assoziiert. Materieller Reichtum und Profitstreben erscheinen vielen als Gegensatz zu einem spirituellen und religiösen Leben – fast Religionen kennen eine Verzichtsethik, die Bedürfnislosigkeit und Demut einfordert und die den äusseren Glanz und Protz der Reichen verdammt. “Wie werden aber aus jüdischer und muslimischer Perspektive materieller Besitz und Reichtum tatsächlich bewertet? Judentum und Islam stellen Gebote und Verbote auf, die das ökonomische Handeln zu regeln versuchen.” Darüber diskutieren der Wirtschaftsethiker Nathan Lee Kaplan und Islamische Theologe Idris Nassery. Weiter geht es am 23. Februar 2017 mit der Veranstaltung »Bioethik: Grenzen des Lebens – Bioethische Herausforderungen«. Die W. Michael Blumenthal Akademie des Jüdischen Museums Berlin ist Ausrochter dieser Ringvorlesung. Das Akademieprogramm “erweitert die inhaltlichen Schwerpunkte des Jüdischen Museums Berlin durch vielseitige Veranstaltungsformate zu dem Verhältnis von Judentum und Islam sowie den Themenfeldern Migration und Diversität.” Detaillierte Infos: www.jmberlin.de