Jüdisches Museum Frankfurt: Antisemitismus nimmt zu
„Wir sehen einen Anstieg an Vandalismus”, beklagte sich Mirjam Wenzel, Direktorin des Jüdischen Museums in Frankfurt/Main.
Allein in den ersten Wochen dieses Jahres wurden bereits vier Vorfälle wie Schmierereien mit Hakenkreuzen im und am Museum registriert. 2024 waren es im ganzen Jahr zehn solcher Vorfälle, und 2023 nur drei Fälle von derartigem Vandalismus. So wurde Mirjam Wenzel im Frühjahr vergangenen Jahres bei einer Lesung im Museum Hamburger Bahnhof in Berlin als „Zionistin” und „Rassistin” beschimpft. Zudem wurde sie mit „Shame on you”-Rufen niedergebrüllt, wie die Stadt Frankfurt mitteilte. Der Koch des „Life Deli”, der Gastronomie im Jüdischen Museum, wurde darüber hinaus im Herbst beim Verlassen des Museums von einer Gruppe junger Männer beschimpft . Eva Atlan, stellvertretende Direktorin des Museums, wurde zweimal Zeugin, wie aus einem vorbeifahrenden Auto am Jüdischen Museum Scheiß Juden” gebrüllt wurde. 80 Jahre nach der Befreiung Überlebender aus dem KZ Auschwitz ist dies eine bittere Bilanz.
Dazu in Band 294 erschienen: