José Manuel Ballester in The Guggenheim Bilbao
Das Guggenheim Museum Bilbao präsentiert in den kommenden Monaten unter dem Titel „[2020/03/15],“ Fotografien von José Manuel Ballester, die er im vergangenen Frühjahr in den menschenleeren Straßen des abgeriegelten Bilbao aufgenommen hat. Diese Werkschau wird mit der Ausstellung „About the Guernica, 2009/2020“ von Ballester kombiniert, „einer entleerten Version von Picassos Gemälde, die eine zeitgenössische Perspektive auf das historische Ereignis und die menschliche Tragödie vermittelt.“ Die Stadt Guernica in der Nähe von Bilbao wurde durch einen Luftangriff der Legion Condor 1937 zerstört; Picassos Bild über dieses Ereignis gilt als ein Schlüsselwerk der Moderne und als ein Postulat für Humanität. Ballester hat in seiner fotografischen Reproduktion alle menschlichen Figuren wegretuschiert und schlägt mit dieser „Entleerung“ einen Bogen zu den menschenleeren Straßen während des Lockdowns. Ballester: „Die menschliche Abwesenheit auf den Straßen schuf ungewöhnliche Bilder von völlig leeren Straßen, Alleen und Plätzen, aber das Beunruhigendste war das Wissen, dass alle Bewohner dort waren, dass sie nur wenige Meter von mir entfernt waren, geschützt innerhalb der Mauern ihrer Häuser…“ Ballester verlagert die von Picasso gewählte Zeitfolge in eine spätere Zeit, in der alle Protagonisten verschwunden sind, in der aber “die Zeichen des Unmenschlichen bleiben, ebenso wie die Flammen des Feuers, das immer noch brennt, wie die Blume, die aus dem Schwert erblüht“. http://www.guggenheim-bilbao.eus
Dazu in Band 118 erschienen: