John Heartfield in der Akademie der Künste

12. März 2020 · Hochschulen

Die Berliner Akademie der Künste widmet dem Dadaisten John Heartfield vom 21. März bis zum 21. Juni 2020 eine retrospektive Ausstellung unter dem Titel „Fotografie plus Dynamit“. John Heartfield (1891-1968) hieß eigentlich Helmut Herzfeld (fälschliche Schreibweise manchmal „Herzfelde“); sein Bruder Wieland Herzfelde war ebenfalls künstlerisch tätig. Sein Vater war der Schriftsteller Franz Held (1862-1908, eigentlich Franz Herzfeld). Den englischen Namen eignete sich John Heartfield im Ersten Weltkrieg 1916 aus Protest gegen den deutschen Nationalismus an. 1918 trat er als Gründungsmitglied der KPD bei, war 1919 einer der Wortführer der Berliner Dadaisten und arbeitete zeitweise eng mit George Grosz zusammen, mit dem u.a. einen Trickfilm realisierte. 1924 veröffentlichte er seine erste politische Fotomontage. Grundlage der jetzigen Ausstellung bildet „die jüngst abgeschlossene komplette digitale Erfassung des bildkünstlerischen Nachlasses von John Heartfield, den die Akademie in ihrer Kunstsammlung beherbergt. In zum Teil erstmals gezeigten Arbeiten und Archivdokumenten wird die katalysatorische Wirkung seines Werks und sein internationales Bezugsfeld vorgestellt: Heartfield hatte während seines bewegten, von Verfolgung und Exil geprägten Lebens enge Verbindungen zu zahlreichen Zeitgenossen aus Kunst, Literatur und Theater, darunter George Grosz, Bertolt Brecht, Erwin Piscator, Else Lasker-Schüler und Hannah Höch. Im Zentrum der Ausstellung steht das Zusammenwirken der Künste von der Buchgestaltung über die Bühnenausstattung bis hin zu Fotografie und Trickfilm. Das in der Akademie überlieferte filmische und akustische Material zu Heartfield, nicht publizierte Interviews, Filmsequenzen und Theaterdokumentationen werden begleitend zur Werkschau medial aufbereitet…“ Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte Heartfield aus dem Exil zurück und ließ sich in der DDR nieder, wo man ihm aber zunächst die Anerkennung versagte – erst 1957 erhielt er dort den Nationalpreis für Kunst und Literatur und 1960 einen Professorentitel, bevor er 1968 im Alter von 76 Jahren starb. http://www.adk.de

Dazu in Band 115 erschienen:


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