Johann König scheitert vor Hamburger Landgericht: „Innerstädtischer Tod" darf weiter erscheinen
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Der Berliner Galerist Johann König und seine Frau Lena König hatten gegen die Verbreitung des Romans „Innerstädtischer Tod” von Christoph Peters geklagt, da sie ihre Persönlichkeitsrechte verletzt sehen. Nun scheiterte der Antrag vor Gericht.
König und seine Frau meinen sich in zwei der Charaktäre aus Peters’ Buch wiederzuerkennen und wollten daher unter Berufung auf ihre Persönlichkeitsrechte eine Einstweilige Verfügung erwirken, die die Verbreitung und den Verkauf des Buchs bzw. von Passagen daraus untersagt. Das Landgericht Hamburg hat jedoch entschieden, dass der Roman weiter erscheinen darf und den Antrag von König und seiner Frau ohne mündliche Verhandlung zurückgewiesen. Es wären zwar Gemeinsamkeiten zwischen dem Galeristenpaar und den fiktiven Personen Konrad und Eva-Kristin Raspe erkennbar, diese reichten jedoch nicht aus, um eine Persönlichkeitsrechtsverletzung anzunehmen, heißt es Seitens des Gerichts. Das Urteil falle daher zugunsten der Kunstfreiheit des Luchterhand Literaturverlags als Verlegerin des Werks aus. „Zentrale persönliche Eigenschaften, Alter, Aussehen, Vita, Kinder und familiäres Umfeld der Romanfiguren unterscheiden sich grundlegend von den Antragstellern”, heißt es weiter. Das Ehepaar König will laut Spiegel-Berichten allerdings Beschwerde gegen das Urteil einlegen.
Dazu in Band 262 erschienen: