Jogja Biennale

24. Oktober 2015 · Biennalen

„Indonesien trifft Nigeria“ lautet das Leitmotiv der Jogja Biennale (1. Nov. Bis 10. Dez. 2015). Inhaltlich geht es um das Thema „Hacking Conflict“. Die Initiatoren glauben, dass die politischen und sozialen Implikationen dieses Themas im aktuellen Diskurs für beide Länder und ihre Künstler eine Relevanz haben. Denn beide Länder haben eine koloniale Vergangenheit und waren später jahrelang durch autoritäre Regierungen geprägt. Direktor dieser Biennale ist Alia Swastika, das künstlerische Programm verantwortet Rain Rosidi zusammen mit dem Kurator Woto Wibowo aka Wok the Rock. Er geht bei der Konzeption der Biennale von einem Bonmot William Blakes aus, Chaos sei der treueste Freund der Demokratie. In der Vorbereitungsphase besuchte das indonesische Biennale-Team vier nigerianische Städte; auch die teilnehemden indonesischen Künstler bereisten Nigeria 30 Tage lang. Die meiste Zeit davon verbrachten sie in Lagos, um Kontakte zu lokalen Kunstszene zu knüpfen. Ihnen fiel auf, dass in den Gesprächen mit Nigerianern immer wieder zwei Begriffe auftauchten: „Republik“ und „Intervention“. Redefreiheit ermögliche das Entstehen einer politischen Opposition, gerade auch in einem Land, indem sich Volksgruppen mit verschiedenen Sprachen und Kulturen miteinander arrangieren müssten. Die Demokratie indessen ziele gleichzeitig auf eine nationale Einheit, indem sie z.B. die Gleichheit aller vor dem Gesetz, d.h. national verbindliche rechtliche und politische Standards garantiere. Letztlich geht es also auch in Ländern, deren Tradition durch ein Nebeneinander (oft auch Gegeneinander) verschiedener Stammeskulturen geprägt ist, um eine Diversität, im Falle Nigerias in einem Land mit über 500 Sprachen und den ethnischen Konflikten zwischen dem muslimischen Norden und dem christlichen und animistischen Süden, im Falle Indonesiens in einem Inselstaat mit 360 verschiedenen Völkern laut einer Volkszählung im Jahr 2001. Zentraler Veranstaltungsort mit den künstlerischen Beiträgen zu diesem Thema ist das Jogja National Museum. www.biennalejogja.org.


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