Jeff Koons verliert Plagiatsprozess

24. Februar 2021 · Kulturpolitik

Der Werbefachmann Franck Davidovici obsiegte vor einem Pariser Berufungsgericht gegen den Künstler Jeff Koons. Davidovici hatte Koons beschuldigt, seine Werbeidee für die französische Modemarke Naf Naf in die Porzellan-Skulptur „Fait d’hiver“ übernommen zu haben. Die Plastik zeigt ein Schwein und eine am Boden liegende Frau. 2014 wurde diese Skulptur im Pariser Centre Pompidou ausgestellt. Das Museum, Koons und dessen Unternehmen wurden nun zu einer gesamtschuldnerischen Zahlung von 190.000 Euro Schadenersatz verurteilt. In einem anderen Plagiatsprozess musste sich 2019 der Maler Martin Eder vor dem Berliner Kammergericht verantworten: Ihm wurde vorgeworfen, „großflächig das Kunstwerk ‘Scorched Earth’ des UK-Künstlers Daniel Conway in seinem eigenen Werk ‘The Unknowable’ verwendet zu haben.“ In zweiter Instanz urteilte das Gericht: „Ein Zitat im urheberrechtlichen Sinn liege nicht vor. Der Berliner „Tagesspiegel“ fasste zusammen: „Appropriation Art provoziert das Urheberrecht, da sie den Interessenausgleich zwischen Monopolisierbarkeit und Freihaltbedürfnis, Eigentumsrecht und Kunstfreiheit fortwährend herausfordert. Typische Vertreter des Genres wie der amerikanische Künstler Jeff Koons, dessen Werke für Millionensummen verkauft werden, stehen daher immer wieder vor Gericht. Mal gewinnen sie, mal nicht…“

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