Italien: Protest gegen Skulpturenverhüllung

29. Januar 2016 · Kulturpolitik

Ilva Sapora, Protokollchefin im Büro des italienischen Ministerpräsidenten Matteo Renzi, geriet in die Kritik. Als die Skulpturen in den Kapitolinischen Museen in Rom während des Staatsbesuchs des iranischen Präsidenten Hassan Ruhani hinter schrankartigen Konstruktionen verhüllt wurden, um dem Gast nicht die Nacktheit der antiken Figuren zuzumuten, löste dies in Italien Empörung aus. Manche Kritiker machten die Protokollchefion dafür verantwortlich. Wer nun tatsächlich die Verhüllung angeordnet hat, ist unklar. Die „Neue Zürcher Zeitung“ beruft sich auf Berichte in italienischen Medien, dass „iranische Stellen die Maßnahme gewünscht“ hätten, und sie kommentiert den Vorfall mit den Worten: „… den Entscheid darüber, was in Rom gezeigt und was geschaut werden darf, sollte die italienische Regierung nicht den iranischen Revolutionswächtern überlassen, die seit bald vierzig Jahren mit dem Knüppel ihre Kleidervorschriften durchsetzen.“ Aus der Angst vor möglichen Irritationen macht sich allerdings auch sonst im Kulturbetrieb zunehmend Prüderie breit: So informierte 2015 ein Schild am Eingang zur Sigmar Polke-Ausstellung im Kölner Museum Ludwig, die Betrachtung der Ausstellung „könnte Ihre Gefühle verletzen“.


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