Italien plant Holocaust-Mahnmal
Die italienische Regierung verkündete ein Dekret zur Errichtung eines Nationalmuseums der Schoah in Rom. Der italienische Staat stellt hierfür 10 Mill. Euro bereit. Kulturminister Gennaro Sangiuliano wies darauf hin, dass in Rom eine der ältesten jüdischen Gemeinden in Europa ansässig ist. Bereits im Jahr 161 v. Chr. schickte Judas Makkabäus eine Delegation nach Rom, um einen Vertrag mit dem römischen Senat zu vereinbaren. 70 n. Chr. hätten bereits schätzungsweise 100.000 Juden in Rom gelebt. In den 1930er Jahren verschärften die faschistischen Behörden die Rassegesetze, zwischen 1938 und 1943 sank die Zahl der Mitglieder in den jüdischen Gemeinden von etwa 45.000 auf 33.000. Mit der Besetzung Italiens durch deutsche Truppen 1943 setzten der deutsche Sicherheitsdienst SD und die Gestapo auch dort die nazistische Vernichtungspolitik um; 1023 Verhaftete wurden ins KZ Auschwitz deportiert. Daran erinnert bis heute nur eine schlichte Gedenkplatte.
Dazu in Band 140 erschienen: