Italien: Museumschef Eike Schmidt muss gehen
![](https://d3speutakpkuqn.cloudfront.net/app/uploads/2023/07/03151542/036kulturpolitik_Eike_Schmidt.jpg)
Eike Schmidt, deutscher Kunsthistoriker, ist seit 2015 Direktor der Uffizien in Florenz. Wie die „NZZ-Neue Zürcher Zeitung“ berichtete, hat das italienische Kulturministerium „das Verfahren zur Besetzung der Direktion der Uffizien und anderer wichtiger Museen eingeleitet und die maximale Verweildauer der bisherigen Chefs auf zwei Amtsperioden à vier Jahre begrenzt.
Ist das nun der neue Wind, der in Italien kulturpolitisch weht?“ Im Dezember 2023 ist danach Schmidts Arbeit in Florenz beendet. Die „FAZ-Frankfurter Allgemeine Zeitung“ hatte dem Kulturminister Gennaro Sangiuliano im Mitte-Rechts-Kabinett Meloni schon kurz nach dessen Amtsantritt eine „patriotische Stimmung“ bescheinigt; andere Medien beschrieben ihn in ähnlicher Weise als „ideologischen Aufräumer“, und der Wiener „Der Standard“ reportierte: „Der Staatssekretär für Kultur der Regierung, der Kunstkritiker Vittorio Sgarbi, fordert schon seit einiger Zeit, dass zumindest der Intendant der Scala und der Direktor der Uffizien in Florenz einen italienischen Pass haben sollten“. Schmidt selbst sieht in einem Interview mit der NZZ die aktuelle kulturpolitische Situation in Italien – was einen Rechtsruck angeht – weniger dramatisch: „Das Prinzip, die wichtigen Positionen durch eigene Leute zu ersetzen, ist in Italien tief verwurzelt. Aber im Moment sehe ich keine Abschottung…Wenn Sie sich die Spielpläne der Bühnen ansehen oder die Ausstellungsprogramme, merkt niemand, ob gerade eine bürgerliche oder eine linke Regierung am Ruder ist…“