Italien: 13 Neuberufungen in Museen
In der italienischen Kultur- und Museumspolitik wurden in den vergangenen Jahren Leitungsposten auch gerne an ausländische Fachkräfte vergeben. Das passte manchen im Lande nicht – so hatte im vergangenen Jahr der frühere Kulturminister Alberto Bonisoli, Mitglied der populistischen Fünf-Sterne-Bewegung, Pläne angekündigt, künftig „mehr Italiener in Führungspositionen in den Institutionen des Landes zu berufen“. Doch dann kam es zu einem Regierungswechsel: Dario Franceschini von der Partito Democratico (in etwa mit der deutschen SPD vergleichbar), der schon einmal von 2014 bis 2018 Kulturminister war, übernahm dieses Amt im Kabinett Conte erneut. Mit großem Interesse haben daher Insider des italienischen Kulturbetriebs beobachtet, wie Franceschini jetzt 13 Neubesetzungen von Direktionsstellen im Museums- und Denkmalwesen vornahm. Mit der Einstellung des Franzosen Stéphane Verger als Direktor des Museo Nazionale Romano zog nunmehr nur noch ein einziger Nicht-Italiener in das Büro einer Museumsleitung ein. Unter den anderen 12 Neuen in den Chefetagen sind aber immerhin sechs Frauen. Minister Franceschini hatte zu Beginn des Jahres 2020 die deutsche Kunstexpertin Cecilie Hollberg an die Galleria Dell’Accademia in Florenz zurück geholt, nachdem die populistische Vorgängerregierung ihren Vertrag nicht mehr verlängern wollte.