Internetkampagne für Rückgabe des Parthenon-Frieses
Eine Million Unterschriften will eine Initiative in Griechenland „Bring them back“ via Internet sammeln, um eine Klage beim Europäischen Gerichtshof einzureichen mit dem Ziel, dass das British Museum in London das Parthenon-Fries an Griechenland zurückgeben müsse. Doch Museumsdirektor Hartwig Fischer machte bereits deutlich, er werde den Marmor-Fries noch nicht einmal als Leihgabe an Griechenland herausgeben, denn sein Museum verleihe nur Werke an Institute, welche die Eigentumsrechte des British Museums anerkennen würden. Schon zu den Olympischen Spielen 2004 in Athen hatte das Museum eine Leihgabe verweigert. Der Parthenon-Tempel ist der zentrale Bau auf der Athener Akropolis; die Dekoration mit Marmor-Friesen verbrachte der Earl of Elgin (1766-1841) im Jahre 1801 nach London. Griechenland gehörte damals zum Osmanischen Reich, und als Botschafter am Hof des Sultans führte Elgin archäologische Ausgrabungen durch. Mit den Fundstücken schmückte er sein Landhaus in Schottland – was damals schon illegal war; denn die Grabungslizenz erlaubte ihm nur die Anfertigung von Abgüssen. Dennoch schaffte Lord Elgin auch die Parthenon-Friese außer Landes und verkaufte sie 1814 für 35.000 Pfund an das Britische Museum. Dafür wurde er schon von seinem Zeitgenossen, dem Dichter Lord Byron (1788-1824) als „Kulturbarbar“ gescholten. Die Athener Regierung fordert schon seit 1982 die Rückgabe der Friese und will sie in dem 2009 eingeweihten Museum unterhalb der Akropolis ausstellen. https://bringthemback.org/en
Dazu in Band 248/249 erschienen: