Inhuman
Susanne Pfeffer kuratiert die Ausstellung „Inhuman“ im Kasseler Museum Fridericianum (29. März bis 14. Juni 2015). Die eingeladenen Künstler „reflektieren den Menschen als ökonomisch und sozial dressierten wie widerständigen Körper, jenseits biologisch oder gesellschaftlich bestimmter Geschlechtlichkeit, als digital unsterblich oder als stetig im Werden begriffenes Selbst. Sie machen die Konstruktionen des Humanen sichtbar und verrücken bestehende Perspektiven auf die menschliche Subjektivität wie auf den Körper. Das Primat des Menschen wird dabei grundsätzlich in Frage gestellt.“ Denn aus der heutigen Perspektive erscheint uns vieles monströs, was schon in wenigen Jahrzehnten den Alltag des Menschen ausmachen könnte: Wir fürchten uns vor Gen-Manipulationen und implantierten Computerchips, vor faschistoider Total-Kontrolle und unwürdigen Lebensbedingungen in übervölkerten Städten. Ein humanistisches Menschenbild, wie es vor 200 Jahren den Gebrüdern Humboldt vorschwebte, ist immer schwieriger durchsetzbar: „Technologische Neuerungen, sozioökonomische Veränderungen und neurowissenschaftliche Erkenntnisse zwingen uns, die Konstruktion des Humanen zu überdenken und ermöglichen es, sie in Form des Inhumanen neu zu denken.“ Künstlerliste: Julieta Aranda, Dora Budor, Andrea Crespo, Nicolas Deshayes, Aleksandra Domanović, David Douard, Jana Euler, Cécile B. Evans, Melanie Gilligan, Oliver Laric, Johannes Paul Raether, Pamela Rosenkranz, Stewart Uoo, Lu Yang, Anicka Yi. www.fridericianum.org