Humboldt Forum: Streit um Kuppel-Inschrift

22. November 2022 · Kulturpolitik

Seit Monaten wird über die Inschrift an der Kuppel des Berliner Humboldt Forums gestritten. „Es ist erstaunlich und geschichtsblind zu meinen, diese von Preußenkönig Friedrich Wilhelm IV selbst aus zwei Bibelzitaten zusammengestellte Inschrift für seinen Schlossbau sei einfach nur ein unpolitisches Zeichen von Religiösität“, findet Kulturstaatsministerin Claudia Roth. Sie will nun ein Kunstprojekt fördern, das „eine temporäre Überblendung der rekonstruierten Inschrift mit alternativen, kommentierenden und reflektierenden Texten“ vorsieht. „Die Inschrift bleibt also erhalten“, versichert sie, „es wird eben nur sichtbar gemacht, dass sich das Humboldt Forum mit ihrer Aussage kritisch auseinandersetzt“. Das lässt Bischof Christian Stäblein nicht gelten und warnt in der Debatte über die Bibel-Zitate auf der Kuppel des Humboldt Forums vor einer Fehlinterpretation. Die Bibelworte seien absolut herrschaftskritisch, sagte Stäblein in Berlin dem Evangelischen Pressedienst (epd). Das Neue Testament kenne keine Ermächtigung zur Weltherrschaft für Christen und auch keine Aufforderung zur Unterwerfung Ungläubiger, betonte der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz.

Dazu in Band 252 erschienen:


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