Hessischer Kulturpreis für Mirjam Wenzel

Mirjam Wenzel, Direktorin des Jüdischen Museums in Frankfurt am Main, erhält den Hessischen Kulturpreis (45.000 Euro).
Sie bekommt die Auszeichnung „für ihre außergewöhnlichen Verdienste um Kultur und Gesellschaft“. Ministerpräsident Boris Rhein würdigte sie mit den Worten, Wenzel setze sich „nicht nur dafür ein, jüdisches Leben und jüdische Geschichte in Deutschland sichtbar zu machen, sie trage durch ihre innovativen Ansätze auch maßgeblich zur digitalen Transformation von Museen bei.“ Unter ihrer Leitung habe sich das Jüdische Museum „zu einem modernen Ort der Reflexion, Inspiration und des interkulturellen Austauschs entwickelt. Es zählt damit zu den bedeutendsten kulturellen Institutionen Hessens.“ Wenzel verantwortete von 2007 bis 2015 als Abteilungsleiterin am Jüdisches Museum Berlin die Vermittlung von jüdischer Geschichte und Kultur in digitalen und gedruckten Medien. Im Januar 2016 trat sie die Nachfolge von Raphael Gross als Direktorin des Jüdischen Museums Frankfurt an, das unter ihrer Leitung grundlegend erneuert und erweitert wurde. Mirjam Wenzel entwickelte die digitale Strategie und die programmatische Neupositionierung des Hauses als ein Museum ohne Mauern. Im April 2019 wurde Wenzel zur Honorarprofessorin an der Goethe-Universität Frankfurt am Main ernannt.
Im März 2016 wurde das Museum Judengasse mit einer neuen Dauerausstellung wiedereröffnet. Im Oktober 2020 wurde das Jüdische Museum ebenfalls mit einer neuen Dauerausstellung auf drei Etagen im Rothschild-Palais sowie einem Neubau von Staab-Architekten wiedereröffnet. Der neue Museumskomplex am Bertha-Pappenheim-Platz erhielt 2022 die Große Nike des Bunds deutscher Architekten.