Haus der Kunst: Krach um Scientology-Mitarbeiter
Seit 1996 müssen Bewerber für den öffentlichen Dienst in Bayern Angaben zu einer Scientology-Mitgliedschaft machen. Dies trifft auf das Haus der Kunst in München nicht direkt zu; es bekommt allerdings Zuwendungen aus dem bayerischen Staatshaushalt. Die SPD-Landtagsfraktion stellte daher einen Antrag auf einen offiziellen Bericht im Kulturausschuss wegen eines freien Mitarbeiters am Haus der Kunst, der Scientology-Mitglied sein soll. Der Betriebsrat hatte den Aufsichtsrat des Museums bereits im Sommer 2016 darüber informiert. Pikanterweise ist der Kultusminister Ludwig Spaenle (CSU) Vorsitzender des Aufsichtsrats, und obwohl er erklärte, den Fall „sehr ernst“ zu nehmen, wirft ihm die SPD-Politikerin Isabell Zacharias vor, sein Ministerium versuche bei parlamentarischen Anfragen, den Fall zu vertuschen. Angesichts der „schwierigen Vergangenheit“ des Hauses der Kunst, das in den 1930er Jahre unter dem persönlichen Einfluss Adolf Hitlers errichtet wurde, mahnt die Politikerin besondere Sensibilität an: „Es tut mir in der Seele weh, dass es durch diese jahrelang geduldeten Scientology-Umtriebe nun in einen solchen Skandal gerät. Doch derart totalitäre Gruppierungen dürfen in Bayern keinen Einfluss gewinnen…“