Haus der Kunst: Krach um Finanzen
Stefan Gros hat am 1. Oktober 2017 die kaufmännische Führung des Münchener Haus der Kunst übernommen. Bayerns Kultusminister Ludwig Spaenle (CSU) teilte mit, dass Gros das Institut an der Seite von Museumschef Okwui Enwezor für zunächst drei Monate leiten soll. Auch der Betriebsrat hatte sich dafür stark gemacht, dass dem künstlerischen Leiter „ein Geschäftsführer auf Augenhöhe zur Seite gegeben“ wird. Finanzielle Probleme gibt es im Haus der Kunst seit Jahren – laut einem Landtagsbericht erwirtschaftete das Haus bereits 2011 bei einem Jahresetat von sieben Millionen Euro ein Defizit von 350.000 Euro und 2012 von mehr als 500.000 Euro. Auch jetzt stellte die SPD-Fraktion im bayerischen Landtag einen Dringlichkeitsantrag und forderte Aufklärung über offene Rechnungen von Handwerkern, Transportunternehmen und freien Mitarbeitern mit einer Gesamtsumme von mehr als 1 Mill. Euro. Hinzu kommt ein Arbeitsgerichtsprozess gegen einen ehemaligen Mitarbeiter mit einem Streitwert von mehreren hunderttausend Euro. Der zweite Geschäftsführer Stefan Gros soll nun neben dem Geschäftsführer Marco Graf von Matuschka und Okwui Enwezor sowie dem Kurator Ulrich Wilmes in der „erweiterten Geschäftsführung“ dafür sorgen, dass „sich dass, was schiefgelaufen ist, nicht wiederholt“, so der Betriebsratsvorsitzende Anton Köttl. www.hausderkunst.de