Harald Naegeli wurde 85 Jahre alt
Harald Naegeli feierte seinen 85. Geburtstag. Bekannt wurde er als „Sprayer von Zürich“.
Ende der 1970er Jahre begann er, aus „Protest gegen die Unwirtlichkeit der Städte, der Architektur“ schwarze Strichfiguren auf Wände im öffentlichen Raum zu sprühen. Heute haben diese Interventionen kunsthistorische Bedeutung, doch anfangs waren sie nicht gern gesehen: 1983 musste Naegeli in der Schweiz eine sechsmonatige Haftstrafe verbüßen und zog anschließend nach Düsseldorf, wo er bis 2020 lebte. Doch auch dort wurde er 2019 zur „Wiedergutmachung von Graffitischäden verpflichtet“, ein Verfahren wegen Sachbeschädigung wurde allerdings eingestellt. Zu Naegelis markantesten Motiven gehört das Totentanz-Skelett. Eines dieser Motive sprayte er an der Züricher Schifflände, andere, die er 2020 während der Corona-Pandemie im Züricher Stadtraum sprühte, wurden wieder entfernt. Der Kölner „Totentanz“ am zugemauerten Westportal von St. Cäcilien steht unter Denkmalschutz, wurde aber kürzlich von Reinigungskräften versehentlich stark beschädigt. Harald Naegeli hat einer Restaurierung zugestimmt, kann diese aber aus gesundheitlichen Gründen nicht selber ausführen.
Dazu in Band 260 erschienen:
