Hannover: Grafik Ost
Bis zum 7. Januar 2017 widmet sich eine Ausstellung im Sprengel Museum Hannover der Druckgrafik in der DDR. Da es im damaligen Arbeiter- und Bauernstaat durch Enteignungen und Flucht in den Westen kaum noch private Adressen mit großbürgerlichen Villen oder hochherrschaftlichen Palais mit viel Platz für die Präsentation privater Kunstsammlungen gab, beschränkten sich bürgerliche Kunstliebhaber in ihren Wohnungen zumeist auf kleine oder mittlere Formate, vorzugsweise auch mit Zeichnung und Druckgrafik, die noch heute dort vielfach größere Wertschätzung genießt als im Westen. Für die Künstler wiederum war das Drucken ein “Medium der Freiheit” – sie hatten gut ausgerüstete Werkstätten dafür zur Verfügung, in denen die SED-Führung sie weitgehend in Ruhe ließ, denn kleinformatigen Holzschnitten oder Radierungen maßen die Kulturoberen nur eine geringe propagandistische Wirkung zu, anders als bei großen Wandbildern. 1988 erwab das Land Niedersachsen eine Sammlung mit 413 Beispielen der DDR-Kunst, die bislang noch nicht öffentlich gezeigt wurde und nun öffentlich vorgestellt wird. www.sprengel-museum.de