HA Schult: neue Müll-Installation
HA Schult war um 1970 einer der ersten Künstler, der sich mit Umwelt-Themen beschäftigte: auf der Documenta 1972 zeigte er in Kassel in einem Schaukasten „Biokinetische Landschaften“ mit Coladosen und Konsumabfällen. Damals skandierten aus Unbehagen an den Mechanismen der Wohlstandsgesellschaft die Protestler der 1968er-Generation: „Kampf dem Konsumterror“. Schult nahm das als Künstler wörtlich – er entwendete 1974 in München die Mülltonne von Franz Beckenbauer und stellte dessen Küchenabfälle als Kunstobjekte aus. Jeder konnte nun sehen, welche Joghurtmarke Familie Beckenbauer konsumierte. Zur documenta 1977 übertrug die „Tagesschau“ live aus New York eine Schult-Aktion, bei der er ein Flugzeug über einer Müllkippe abstürzen ließ. 1983 vermüllte der umtriebige Künstler mit seiner Aktion „Now!“ die Washington Street in New York, indem er dort 300.000 zerknüllte Exemplare der „New York Times“ auslegte. In der Düsseldorfer Galerie Geuer & Geuer Art stellt HA Schult jetzt seine jüngste Installation vor: „Crashman“ ist eine Figur aus Coladosen, zerknüllten Zeitungen, Schrott und Müll, in deren Brust ein Flugzeugkörper eingelassen ist – als Anspielung auf Osama bin Ladens Attentat auf die New Yorker Twin Tower 2001. Diese Arbeit korrespondiert mit Schults 20 x 5 m großen Installation „Freiheit“ vor dem früheren Gerichtsgebäude in der Düsseldorfer Mühlenstraße. Am 20. Juli 2017 findet in der Galerie um 19.30 Uhr ein Cocktailempfang mit HA Schult statt (Heinrich Heine Allee 19).