Gutes böses Geld

23. Februar 2016 · Preview

Vom 5. März bis zum 19. Juni 2016 zeigt die Staatl. Kunsthalle Baden-Baden die Ausstellung “Gutes böses Geld. Eine Bildgeschichte der Ökonomie”. Einer der Kooperationspartner ist sinnigerweise das Casino Baden-Baden, denn die Künstler stellen in manchen ihrer Beiträge auch, “wie auf den Märkten heute um Geld gespielt wird” – sich auf Warentermin- oder Devisentermingeschäfte einzulassen hat eher den Charakter einer Wette, und seit die einst soliden Bankiers zu verzockten Bankern mutiert sind, leidet die Geldbranche unter ihrem schlechten Ruf. Seit 2.600 Jahren gibt es Zahlungsmittel mit Muscheln, Perlen oder Münzen, die den Naturalientausch ablösten. Dennoch herrsche bis heute keine Einigkeit darüber, was Geld eigentlich ist: “Große Teile der modernen Wirtschaftswissenschaft verbinden mit Geld als Zahlungsmittel ein rein neutrales und objektives Konzept. Demgegenüber steht die Annahme, dass Geld ausschließlich innerhalb historischer und sozialer Kontexte existiert und daher nicht ahistorisch zu betrachten ist… Die Darstellung von Geld unterliegt über die Zeiträume hinweg einem beachtlichen Wandel. Dominieren beispielsweise in einem Jahrhundert die positiven, emanzipatorischen Effekte von Geld, werden in einem anderen Jahrhundert die Versuchungen von Reichtum angeprangert. Die Zuschreibungen changieren zwischen gut, böse und den vielen Graubereichen dazwischen. So verbildlicht ein Sieneser Bild aus dem Jahr 1264, als sehr frühes Zeugnis…  Mitte des 20. Jahrhunderts markiert Andy Warhol mit seiner Darstellung „40 Two Dollar Bills“ eine Zäsur in der Bildgeschichte des Geldes und konzentriert sich dabei auf die formale Erscheinung und die Materialität von Geld. Hanne Darboven verweist mit ihren fast unendlichen Kassenbucheinträgen auf die komplexen Mechanismen und die Absurdität des buchhalterischen Finanzwesens…” Nur eine Konstante gibt es über alle Epochen hinweg: Steuereintreiber waren vor 500 Jahren gewiss genauso unbeliebt wie heute. Neben dem Casini ist auch das Stadtmuseum ein weiterer Ausstellungsort. www.kunsthalle-baden-baden.de


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