Gustav Peichl gestorben
Gustav Peichl, Architekt, Autor und Karikaturist, starb im Alter von 91 Jahren. 1955 hatte er ein eigenes Architekturbüro eröffnet; er baute sechs Studios für den Sender ORF, in Deutschland zeichnete er für die Entwürfe der Bundeskunsthalle in Bonn und für die Kindertagesstätte in der Nachbarschaft des Berliner Reichstagsgebäudes verantwortlich. Ab 1954 veröffentlichte er unter dem Pseudonym „Ironymus“ Karikaturen – Österreich hatte damals noch eine sowjetische Besatzungszone, in der er es nicht hätte wagen können, unter seinem richtigen Namen satirische Zeichnungen über sowjetische Offiziere zu publizieren. Dieses Pseudonym nutzte Peichl auch weiterhin, obwohl Österreich 1955 seine volle staatliche Souveränität wieder erlangte – ab 1964 erschienen unter der Signatur von „Ironymus“ auch Karikaturen in der „Süddeutschen Zeitung“. Im gleichen Jahr 1964 gründete er zusammen mit Oswald Oberhuber und Hans Hollein die „ Zeitschrift Bau – Schrift für Architektur und Städtebau. Im Karikaturenmuseum Krems/Donau ist ihm zusammen mit Manfred Deix eine Dauerausstellung gewidmet.
Dazu in Band 118 erschienen: