Gustav Metzger gestorben

2. März 2017 · Personalien

Gustav Metzger verstarb im Alter von 90 Jahren. 1959 verfasste er das Manifest „Auto-Destructive Art“. In der künstlerischen Praxis setzte er dies in der Malerei um, indem er auf Leinwände Säuren einwirken ließ, damit das Werk solchermaßen sich selbst zerstöre. Für Metzger war dies eine Parabel auf den destruktiven Charakter unserer Zivilisation. Mit seiner Technikfeindlichkeit und seiner Forderung, Autos zu verbannen, wurde Gustav Metzger zu einem künstlerischen Idol für die Hippie-Generation mit ihrer Sehnsucht nach Natur und Natürlichkeit, und ebenso ein Vordenker für die Grünen, die mit ihren wertkonservativen Programmen von Natur- und Umweltschutz in den 1980er Jahren antraten. Für die UN-Umweltkonferenz 1972 in Stockholm und für die documenta 5 im gleichen Jahr in Kassel entwarf Gustav Metzger ein Konzept, 120 PKWs mit laufendem Motor aufzustellen und die Abgase in ein Zelt abzuleiten. Falls die Gase das Zelt nicht explodieren ließen, sollten Kampfjets die Autos bombardieren. Das Konzept wurde allerdings nur im documenta-Katalog publiziert. Erst auf der Sharjah Biennale 2007 setzte die Kuratorin Eva Scharrer den ersten Teil der Idee um. Auch Pop-Musiker ließen sich gerne von Gustav Metzger inspirieren: es heißt, der „The Who“-Gitarrist Pete Townshend habe Metzgers Vorlesungen in London gesucht und sei dadurch auf die Idee gekommen, bei den Bühnenauftritten seine Gitarre zu zertrümmern; und auch die Lichtshows bei den Konzerten von Pink Floyd seien von Metzger inspiriert worden.

Dazu in Band 231 erschienen:


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