Günter Brus zum 80.: Unruhe nach dem Sturm
„Unruhe nach dem Sturm“ nennt sich die Günter Brus-Ausstellung, die das Wiener Belvedere 21 vom 2. Februar bis zum 18. August 2018 zeigt. Zu seinem 80. Geburtstag würdigt das Ausstellungshaus ihn mit einer großen Retrospektive. Günter Brus gehört zu den Performance-Pionieren des Wiener Aktionismus in den 1960er Jahren – er begriff den eigenen Körper als Aktionsfläche und Material für seine Performances. Thematisch ging es ihm dabei um „die physische und psychische Verfasstheit des Menschen und die Ausgesetztheit des Individuums gegenüber gesellschaftlichen Regelwerken“. Das war in der Aufbruchstimmung der 1960er Jahre einerseits zeitgemäß, andererseits für das bürgerliche Publikum verstörend. Ästhetisch grenzte sich Brus dabei von den anderen Wiener Aktionisten wie Mühl und Nitsch ab. Das Publikum hat ihn bis heute vor allem als Performer in Erinnerung, obwohl Günter Brus sich bereits 1970 von der Aktionskunst abwandte und sich fortan auf Zeichnungen, Theaterarbeit und „Bilddichtungen“ konzentrierte. www.belvedere.at
Dazu in Band 75 erschienen: