Giulia Andreani in der Collezione Maramotti
Eine erlesene Sammlung der Europäischen Nachkriegsmoderne wird von den Max Mara-Eigentümern seit 2007 im italienischen Reggio Emilia gezeigt. Hochkarätige Einzelausstellungen sorgen regelmäßig für Aufmerksamkeit. Nun zeigt die Malerin Giulia Andreani, seit 2019 von der Galerie Max Hetzler vertreten, seit dem vergangen Wochenende die erste Einzelausstellung in ihrem Heimatland.
Giulia Andreani präsentiert in der Collezione Maramotti mit “L’improduttiva” ihre erste Einzelausstellung in einer italienischen Kunstinstitution. Ihr Werk entsteht aus kollektiven Erinnerungen, Archivbildern, Fragmenten der Geschichte, die verloren zu gehen drohen und in komplexe Bildkompositionen als Historiengemälde umwandelt werden. In vielen ihrer Arbeiten wirft Andreani, die sich selbst als feministische Malerin und Forscherin bezeichnet, Fragen darüber auf, wie Frauen in verschiedenen Epochen gesehen und dargestellt wurden, und weist auf die zugrunde liegende Machtdynamik und die Demontage von Geschlechterstereotypen hin.
Ihre Praxis des “Malens mit Fotografien” speist sich aus einer Mischung aus latenten Spannungen und Figuren aus der Vergangenheit, die als Wächter der Gegenwart wieder zum Leben erweckt werden.
von Max Glauner
Online: www.collezionemaramotti.org